Lena Belkina

Spring Night
web_9c110bcfd1ac1b1a8152beee

Only Germany/Austria/Switzerland

„Eines der echten Stimmwunder“
(The Times)

Ein bewegender Mezzo”
(Der Neue Merker)

Lena Belkina mezzo soprano
Natalia Sidorenko piano
Russian Songs by Tchaikovsky and Rachmaninov

Die Mezzosopranistin Lina Belkina kann schon im jungen Alter auf eine steile Opernkarriere zurückblicken: Ihr gefeiertes Gastspiel als Carmen auf der Seebühne bei den Bregenzer Festspielen ist nur einer von vielen Höhepunkten. Jenseits der großen Bühne hat die in Taschkent geborene, in Kiew und Leipzig ausgebildete Sängerin auch die Innerlichkeit der kleinen Form im Kunstlied entdeckt. Auf ihrer aktuellen CD „spring night“ widmet sie sich zusammen mit der Pianistin Natalia Sidorenko den Romanzen aus der Feder von Peter Tschaikowsky und Sergej Rachmaninoff.

schaikowski und Rachmaninoff als Liedkomponisten? Das passt so gar nicht ins übliche Bild dieser beiden, zu ihren Lebzeiten und ebenso heute gefeierten russischen Tonschöpfer, die doch vor allem mit Sinfonik, Virtuosenkonzerten und auch im Opern-fach Musikgeschichte geschrieben haben.Wenig bekannt ist jedoch, dass allein Tschaikowski über 100 Lieder komponiert hat. Auch bei Rachmaninoff durchziehen fast 80 Liedschöpfungen die gesamte Schaffensbiografie. Der geringe Bekanntheitsgrad im nicht-russischen Raum mag wohl auch an den Sprachbarrieren liegen. Lena Belkina und Natalia Sidorenko füllen mit der Neueinspielung der 20 schönsten Romanzen aus der Feder beider Komponisten durchaus eine diskografische Lücke.

Wenn hier von „Romanzen“ die Rede ist, wie Tschaikowski und Rachmaninoff ihre kleinen, intimen Schöpfungen betitelt haben, meint dies die allgemein im russischen Sprachraum verbreitete Bezeichnung für Liedkomposition.

Eine Festlegung für eine bestimmte Form sucht man hier vergeblich. Die Stücke sind formal sehr vielgestaltig gehalten, wenn auch ein melancholisch-lyrischer Gestus der gemeinsame Nenner ist. Bemerkenswert ist ein struktureller Unterschied zwischen diesen russischen „Romanzen“ und beispielsweise der deutschen Tradition: Anders als im deutschen Kunstlied folgt in einer typischen russischen Liedkomposition die Melodie der Sprache und nicht umgekehrt. Der Text bleibt immer Primärquelle – und danach richtet sich auch die Musik.

Die vokalen Kammermusikwerke dieser beiden russischen Komponisten bringen deren gesamte künstlerische Bandbreite zum Ausdruck. Zu Grunde liegen hier Dichtungen aus russischer Feder, aber auch – vor allem im Falle einiger Nocturnes von Tschaikowsky, Texte aus der deutschen Romantik und von Johann Wolfgang von Goethe. Das legt aufschlussreiche Schnittstellen zwischen den nationalen Kulturen im Europa das 19. Jahrhunderts offen.

Lena Belkina und ihre Klavierpartnerin Natalia Sidorenko meistern in den 20 ausgewählten Stücken eine große Herausforderung. Geht es doch darum, in knappen Zeitmaßen ein Maximum an Empfindung und Darstellung zu bündeln. Im Kern stehen jene „unverfälschten existenziellen Dramen, die uns dazu veranlassen, unseren Blick nach innen zu wenden“, wie es Vadim Zhuravlev im Booklet-Text zur CD treffend formuliert. Die Titel lauten zum Beispiel „Es war im Vorfrühling“, „Nur wer die Sehnsucht kennt“ oder „Zu meinem Unglück verliebe ich mich“. Im Zentrum stehen also tiefe Gefühlsregungen. Ebenso spielen Naturimpressionen als Vehikel für Regungen im tiefsten Inneren eine Rolle – auch sind Leidenschaft und so mancher erotische Reiz nie weit weg.

Lena Belkina
wurde 1987 in Taschkent geboren. Sie studierte am Glière Higher Musical Institute in Kiew und der Nationalen Musikakademie der Ukraine Peter Tschaikowski. Beim internationalen Boris-Gmyria-Gesangswettbewerb gewann sie den ersten Preis. Später erwarb sie ihren Abschluss an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig. Zwischen 2009 und 2012 war Lena Belkina Solistin an der Oper Leipzig, von 2012 bis 2014 an der Wiener Staatsoper. Das Jahr 2012 brachte ihr eine Hauptrolle in der Verfilmung der Oper „La Cenerentola“ von Gioachino Rossini unter der Regie von Andrea Andermann. Der Film wurde mit Italiens renommiertem Fernsehpreis, dem Prix Italia, Lena Belkina hat an nahezu allen international renommierten Opernhäusern gesungen. Ihr umfang-reiches Repertoire umfasst ein breites Spektrum bedeutender lyrischer Rollen und Koloraturen des Mezzo-Bereichs aus den Opern von Mozart, Rossini, Massenet, Tschaikowski und anderen. Ihre Diskographie enthält zwei Soloalben: „Dolci Momenti“ mit Arien von Rossini, Bellini und Donizetti (2015) und „Vienna Classic“ mit Arien von Mozart, Gluck und Haydn (2017) – veröffentlicht bei der großen Plattenfirma Sony Classical.

Natalia Sidorenko
absolvierte das Moskauer Staatliche Tschaikowski-Konservatorium und war Preisträgerin beim Internationalen Wettbewerb für Begleitmusiker in Kasan sowie beim Internationalen Vincenzo Bellini-Wettbewerb des Genfer Kammerwettbewerbsverbandes in Caltanissetta (1. Preis). Sie konzertierte ebenso als Solistin der Moskauer Staatsphilharmonie. Seit 2012 ist sie Gastkompanistin an der Wiener Staatsoper. Daneben hat sie Auftritte bei den Wiener Philharmonikern, dem Wiener Musikverein, im Großen, Kleinen und Rachmaninow-Saal des Moskauer Staatlichen Tschaikowski-Konservatoriums, in der Tschaikowski-Konzerthalle, der Tivoli-Konzerthalle in Kopenhagen, der Malmö-Oper und an vielen anderen Spielstätten.

www.lenabelkina.com