Alessandro Deljavan

LISZT Sonata h-moll S.178
_JB05123_Small800

Photo: JB MILLOT

„Alessandro ist ein ganzheitlicher Künstler mit einer extraordinären Technik, einer wunderbar kreativen Musikalität und einer warmen und kommunikativen Persönlichkeit. Er ist wirklich ein sensationeller Pianist ”

William Grant Naboré,
Direktor der Klavierakademie am Comer See

Mit Vorfreude, aber auch einer gewissen Portion Aufregung sieht der italienisch-persische Pianist Alessandro Deljavan seinem Recital im Pianosalon Christophori am Mittwoch, 13. Oktober entgegen. Dabei kommt auch Listzs Sonata h-moll zur Aufführung, die er soeben auf seiner jüngsten CD, erschienen auf Deljavans Eigenlabel AERAS aufgenommen hat.

Deljavan gehört zu den meistaufgenommenen aktuellen Pianisten und auch seine Live-Recitals und Streams genießen eine hohe mediale Präsenz. Der Sohn einer italienischen Mutter und eines persischen Vaters engagiert sich außerdem langjährig als Jury-Chairman bei der Cliburn International Piano Competition. Bei Kritikern wie Publikum wird er als unkonventioneller, sensibler Individualist geschätzt.

 Eröffnen will Alessandro Deljavan den Abend in Berlin mit Wolfgang Amadeus Mozarts Sonate Nr. 3 B-Dur, K 281. Sie wurde vom gerade 18jährigen Wolfgang Amadeus Mozart während der Reise nach München anlässlich der Produktion der Oper „La finta giardiniera“ zwischen 1774 und 1775 komponiert als Dritte eines Zyklus von sechs Sonaten. Sie gilt als eines der virtuosesten von Mozart komponierten Werke.

Josef Haydns Sonate Es-Dur Hob. XVI/52, L 62 ist seine größte Klaviersonate und widerspricht allen Klischees, die Haydns Musik oft zu Unrecht anhaften: Der Gestus ist nicht heiter und nett, sondern kraftvoll, technisch herausfordernd und voller Tiefgang. Komponiert hat Haydn diese Sonate um das Jahr 1795 in Wien für die Pianistin Teresa Jansen, einer Schülerin von Muzio Clementi, die von Haydn in London begeistert war.

Franz Schuberts Allegretto für Klavier in c-Moll wurde von Schubert 1827 geschrieben, wahrscheinlich für einen guten Freund, der als Sänger regelmäßig bei den berühmten Schubertiaden teilnahm. Der verließ Wien wenige Tage, nachdem er eine handgeschriebene Seite des Werkes erhalten hatte. Dass es bei dieser dreiteiligen, von Intimität getragenen Komposition um Abschied geht, bestätigt der zarte und traurige Charakter des Werkes. 

Ein Geheimnis seiner oft als „hypnotisch“ beschriebenen Auftritte liegt bei Alessandro Deljavan in einer von tiefem Nachdenken geprägten künstlerischen Haltung. Über Franz Listzs große H-Moll-Sonate, komponiert im Jahr 1853, die das virtuose Finale beim Recital im Pianosalon Christophori bildet, sagt er selbst: „Diese Sonate ist ein echtes symphonisches Gedicht, aber für Klavier. Wir haben wieder ein Beispiel für Programmmusik. Mir geht es hier um kontinuierliche Erzählung ohne jede Pause, um das Erzeugen eines ständigen Stroms aus kleinen Abschnitten, die perfekt miteinander verbunden sind und sich gegenseitig ergänzen.“

Alessandro Deljavan 

Im Alter von drei Jahren (!) spielte der Sohn einer italienischen Mutter und eines persischen Vaters erstmalig ein öffentliches Konzert. Sein erstes Studium absolvierte er am Konservatorium von Mailand und wurde für die renommierte Lake Como International Piano Association ausgewählt. Zahllos sind Alessandro Deljavans Wettbewerbserfolge: Im Alter von neunJahren gewann er den prestige-trächtigen „Concours musical de France“. Danach folgten  der Hummel-Wettbewerb, die Gina Bachauer Young Artist Competition, die Cliburn Competition, die Isangyun Competition und die Cliburn Inter-national Competition, wo er heute leitendes Jury-mitglied ist. Solche Erfolge schließen Alessandros kritische Grundhaltung zum Wettbewerbswesen nicht aus. Als ihm ein Juror einmal riet, wenn er wie ein „normaler Pianist spiele, könne er hier auch den ersten Preis bekommen, war dies für Deljavan umso mehr ein Ansporn, sich auf seine künstlerische Eigenwilligkeit zu besinnen.

In den letzten zwei Jahrzehnten ist Alessandro Deljavan in Konzertsälen und auf Festivals auf der ganzen Welt aufgetreten – unter anderem in Österreich, Belgien, China, Kolumbien, Zypern, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Indien, Israel, Italien, Litauen, Montenegro, Südkorea, Polen, Russland, der Slowakei, Schweden, der Schweiz und den Vereinigten Staaten. Mittlerweile hat er über 60 Alben bei den Labels Stradivarius, Brilliant Classics, Onclassical, Aevea, Naxos, Tactus und Piano Classics veröffentlicht. Im diesem Jahr 2021 gründete er sein eigenes Label, die AERAS Music Group und hat hier bereits Bachs Goldberg-Variationen und das nun vor-liegende Album mit Werken von Liszt veröffentlicht.

www.deljavan.com